Wissenswertes zu Salz

Eine Finanzkrise ist nicht ein Marktversagen, sondern ein Versagen des Staates, seiner Gesetze, seiner Verordnungen und seiner Aufsichtsaufgaben.

— Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein

Wissenswertes zu Salz

„Der Begriff Soldat schließlich stammt vom Salz ab, genauer von ‚sale dare‘ (Salz geben).

Die Streitkräfte wurden oft in Salz entlohnt… Für die Ackerbauer-Kulturen wurde Salz plötzlich als Nahrungsergänzung lebenswichtig … Pflanzliche Nahrung hatte nicht genügend Salz, im Gegensatz zu der fleischhaltigen Nahrung, die den Speiseplan der Jäger und Sammler noch geprägt hat. Von da an war der Rohstoff immer knapp, wenn auch nicht im geologischen Sinn. Denn wenn es einen Rohstoff gibt, der der Welt vermutlich nicht ausgeht, dann ist das Salz. Würden die Ozeane austrocknen, gäbe es eine 36 Meter dicke Salzkruste, die über den gesamten Globus reicht…. Die Förderung war aufwändig, was die Knappheit erklärt. Und diese beflügelte schnell wirtschaftliche Aktivitäten – zumal sich ein zweiter großer Nutzen des Materials herauskristallisierte: Es konserviert Lebensmittel. Die erfolgreiche Lagerung und Bewahrung von Lebensmitteln ist keineswegs trivial, sondern eine elementare Kulturtechnik. Denn damit vermochten sich die Menschen vor den dramatischen Folgen von Missernten zu schützen. Salz war der Rohstoff zur Rettung vor dem Hungertod… Der Handel mit verderblicher Nahrung wird durch Salz erst möglich…

Ein weiterer, weniger amüsanter Effekt war, dass dank der Möglichkeit zur Konservierung von tierischen Lebensmitteln längere militärische Feldzüge, die auch weit in die kargen Wintermonate hineinreichten, möglich wurden. Salzvorkommen hatten strategische Bedeutung, zur Schwächung des Gegners wurden dessen Salzvorkommen besetzt oder zerstört….Steuern auf Salz gehören vermutlich zu den ersten Abgaben überhaupt. Die Gewinnung des Minerals, der Handel und der Transport des Salzes wurden im Altertum, im Mittelalter und bis in die jüngere Neuzeit hinein besteuert und überwacht. Fast überall auf der Welt sicherten sich die Herrschenden Salzmonopole und erhoben Salzsteuern. Sie kontrollierten den Transport auf den ‚Salzstraßen… Die ‚Salzsteuer‘ wurde zu einer sprudelnden Einnahmequelle für Landesfürsten und Burgherren, aber auch für die an den ‚Salzstraßen‘ gelegenen Städte…. Gebraucht wird das Salz wie eh und je. Heute ist es unverzichtbarer Rohstoff der chemischen Industrie: Für die Produktion von Glas, Kunststoffen und Aluminium ist man auf Salz angewiesen. 85 Prozent der Fördermenge verbraucht die Industrie. Ungefähr 12 Prozent entfallen auf die Herstellung von Auftausalz für die Winterdienste, und nur noch 3 Prozent der deutschen Produktion sind für die Speisen reserviert..“

Reiner Hank, Werner Plumpe (Wie wir reich wurden, eine kleine Geschichte des Kapitalismus, 2012, Konrad Theiss Verlag GmbH, ISBN 978-3-8062-2704-8)

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