Attentate in Atlanta – Fehlkonstrukt Mensch

Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt, lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.

— Laotse

Attentate in Atlanta – Fehlkonstrukt Mensch

I have a dream, Von Udo Rettberg
In einer Welt fehlenden Respekts scheint kaum mehr etwas wirklich überraschen zu können. Drei Attacken auf mehrere Massagesalons in Atlanta / Georgia, bei denen insgesamt acht Menschen – darunter mehrere Frauen mit angeblich asiatischer (koreanischer) Herkunft – getötet wurden, sind ein weiterer Beweis für die zunehmende Ignoranz und Brutalität in vielen Gesellschaften. Nicht nur Europa scheint in diesen verrückten Zeiten wesentlich radikaler zu denken und zu handeln, sondern auch die USA.
Das südkoreanische Außenministerium bestätigte, dass vier der Todesopfer Frauen koreanischer Abstammung seien. Ob diese auch die südkoreanische Staatsangehörigkeit hatten, war bis zuletzt noch unklar. Noch scheint es also viel zu früh zu sein, verlässliche Schlussfolgerungen zu ziehen. Doch die Nachrichten deuten darauf hin, dass in der Heimat des weltbekannten Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King ganz offensichtlich Dinge geschehen sind, die – auch lange nach dem Mord an dem Baptisten-Pastors und Bürgerrechtler im Jahr 1968 – einen neuen Beweis für die zunehmende Unmenschlichkeit in der Welt sowie darüber hinaus auch für die zunehmende Existenz des „Fehlkonstrukts Mensch“ liefern.
In Atlanta ging es nicht etwa um bewusste Tötungen in einer immer wieder im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit stehenden Kriegs- und Krisenregion wie Jemen, Syrien, Myanmar oder politisch unruhigen Ländern Afrikas, sondern um Attentate in den USA – der angeblich führenden Demokratie in der Welt. Manche Beobachter hatten die USA zuletzt ja bereits als „Bananenrepublik“ eingestuft. Martin Luther King hatte seinerzeit in Washington seine weltberühmte Rede „I have a dream“ gehalten und die seinerzeitigen Forderungen der Bürgerrechtsbewegung in die Welt gerufen. Auch die jetzt im Bundesstaat Georgia Ermordeten hatten möglicherweise – ähnlich wie der im Alter von 39 getötete Luther King – möglicherweise noch Träume. Diese sind jetzt allerdings von der einen zur anderen Minute ausgelöscht – und zwar auf brutalste Art und Weise.
Vor verfrühten Schlussfolgerungen im Zusammenhang mit diesem Ereignis ist zu warnen, doch schoben US-Medien die Situation recht früh in Richtung einer in der US-Bevölkerung angeblich zunehmenden Ablehnung von Menschen asiatischer Herkunft. Mehrere Antirassismus-Aktivisten hatten zuletzt mit unterschiedlichen Kommentaren in diese Richtung argumentiert und Warnungen ausgesprochen. So soll sich in den 16 größten Städten der USA einer Ausarbeitung des Center for the Study of Hate and Extremismus die Zahl von anti-asiatisch orientierten Straftaten allein im vergangenen Jahr 2020 von 49 auf 122 weit mehr als verdoppelt haben. In einigen Kommentaren wurde dabei nicht zuletzt der Ausbruch des Corona-Virus in Asien als ein Grund und Auslöser für den zunehmenden Hass genannt.
Wie dem auch sei ……………. Die Attentate von Atlanta zeigen, dass in der US-Gesellschaft ein gefährliches Klima des von Trump und den Republikanern ausgerufenen „America first-Denkens“ herrscht. Zu welchen Extremen das letztlich führen kann, wird aber erst die Zukunft zeigen, Eines dürfte sicher sein; Noch scheint das Wort „Vernunft“ in weiten Teilen der US-Gesellschaft nicht unbedingt zum Schlagwort der Dekade ausgerufen zu werden.

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