Die schwierige Freiheit

Ich hasse alle Pfuscherei wie die Sünde, besonders aber die Pfuscherei in Staatsangelegenheiten, woraus für Tausende und Millionen nichts als Unheil hervorgeht.

— Johann Wolfgang von Goethe

Die schwierige Freiheit

Die vom Sozialismus gebundenen Bedürfnisse nach einem Glauben und einer Daseinsbotschaft sind mit dessen Ende ziellos geworden und werden nicht lange damit warten, neue Uniformen anzulegen und unter neuen Fahnen zu neuen Phantasiereichen aufzubrechen.
Die Anzeichen dafür sind überall, in Mittel- und Osteuropa zumal, auf beunruhigende Weise, sichtbar.
Zwar geht es derzeit überwiegend um ethnische Zugehörigkeiten, um nationale, kulturelle, auch religiöse Selbstvergewisserungen, die in den vergletscherten Verhältnissen des Sowjetreichs gleichsam eingefroren waren.
Wo alles schwankt, gewährt der Rückzug auf die Ursprünge einen vermeintlich sicheren und jedenfalls im Unvordenklichen begründeten Halt.
Danach aber werden neue Sehnsüchte wach werden, Bedürfnisse nach Abenteuer, einen Platz in der Geschichte, nach Kompensation für erduldetes Unrecht, nach Demütigung der Feinde und vielem anderen, was die Imaginationen verlockt und den historischen Prozeß immer in Bewegung gehalten hat…………..

Die schwierige Freiheit
Über die offene Flanke der offenen Gesellschaft Siedler Verlag
Joachim Fest, 1993
ISBN 3-88680-530-1

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