„Wir lieben die Kunst mit maßvoller Zurückhaltung,
wir lieben den Geist ohne schlaffe Trägheit; Reichtum dient uns
der rechten Tat, nicht dem prunkenden Wort,
und seine Armut einzugestehen ist für niemanden schmählich,
ihr nicht zu entrinnen durch eigene Arbeit (gilt als) schmählicher.
Mit derselben Sorgfalt widmen wir uns dem Haus – wie dem
Staatswesen, und ist auch jeder von uns seinen eigenen Arbeiten
zugewandt, so zeigt er doch im staatlichen Leben ein
gesundes Urteil. Einzig und allein bei uns heißt doch jemand, der
nicht daran teilnimmt, nicht untätig, sondern unnütz,
und nur wir entscheiden in Staatsgeschäften selber oder denken
sie doch richtig durch, denn nicht schaden nach unserer Meinung
Worte den Taten, sondern vielmehr, sich nicht durch das Wort
vorher belehren zu lassen, ehe man an die nötige Tat herangeht.
Aber auch dadurch zeichnen wir uns aus,
dass wir kühnen Mut und kluge Überlegung bei allem,
was wir anfassen, in uns vereinen.“
Perikles (‚Gefallenenrede des Perikles‘,Thukydides –„Der Peloponnesische Krieg“, Athen, um 430 v. Chr.)