„Die wohl wichtigste Lektion bisher ist, dass Drohnen das Schlachtfeld in einer Weise verändern, die niemand erwartet hat. Angesichts der massiven Verteidigungsanlagen waren die Russen darauf beschränkt, ihren Artillerievorteil zu nutzen, um die Ukrainer unter Beschuss zu nehmen. Die billige Drohnentechnologie hat es ihnen ermöglicht, feindliche Stellungen effizient anzuvisieren und mit preiswerten Waffen gezielt Jagd auf gegnerische Maschinen zu machen. Die billige Drohne ist nicht nur eine neue Waffe auf dem Schlachtfeld, sie ist auch ein Kraftmultiplikator.
Die wichtigste Lektion ist natürlich, dass es viel einfacher ist, vor der eigenen Haustür zu kämpfen als auf dem Meer. Die Russen haben kurze, enge Nachschubwege, weil die Ukraine direkt an ihrer Grenze liegt. Die Ukrainer, die auf amerikanisches Geld und Material angewiesen sind, haben nur sehr dünne Nachschublinien. Die gespendeten Panzer und Artilleriegeschütze müssen zur Reparatur nach Polen transportiert werden. Eine weitere Lehre aus diesem Krieg ist, dass die Versorgungskette ebenso wichtig ist wie die Waffen und die Munition, die sie liefert.
Ob irgendjemand im Westen irgendetwas daraus lernt, ist schwer zu sagen, aber wahrscheinlich ist die Korruption so groß, dass sie nichts davon mitbekommt. Die Herstellung von milliardenschweren Kampfjets macht viel mehr Spaß und ist viel profitabler als die Produktion billiger Drohnentechnologie oder der Bau besserer Feldartillerie. Wenn diese Lehren überhaupt gezogen werden, dann in einem kolossalen Versagen im Pazifik. Das scheint der Ort zu sein, an dem der militärisch-industrielle Komplex entschlossen ist, seinem Schicksal zu begegnen.
https://thezman.com/wordpress/?p=29069 (War Lessons, 11.1.2023)