Die Schritte zum Ersten Weltkrieg – Parallelen zu heute?

Vier feindselige Zeitungen sind mehr zu fürchten als tausend Bajonette.

— Napoleon Bonaparte

Die Schritte zum Ersten Weltkrieg – Parallelen zu heute?

„Um den Anfang des Ersten Weltkrieges zu finanzieren, mußten England und Frankreich viel Geld von amerikanischen Investoren borgen und hatten sie für die Vermittlung von Schuldverschreibungen das House of Morgan ausgesucht. Morgan wurde für sie auch als Einkaufsvermittler für Kriegsmaterial tätig und profitierte deshalb zweimal: wenn das Geld geborgt wurde und wenn es ausgegeben wurde. Weitere Profite entstanden durch die Vergabe der Aufträge an Unternehmen, die unter dem Einfluß von Morgan standen. Doch der Krieg wurde für die Alliierten bedrohlich, als deutsche U-Boote die atlantischen Schiffahrtsrouten zu kontrollieren begannen. Als es so aussah, als würden England und Frankreich in die Nähe einer Niederlage oder eines Waffenstillstandes nach deutschen Bedingungen kommen, wurde es zunehmend schwierig, ihre Anleihen zu platzieren. Keine Anleihen hieß keine Einkäufe, und Morgans Cashflow geriet in Gefahr. Außerdem, falls die schon früher ausgegebenen Schuldverschreibungen wertlos würden, wie dies in Folge einer Niederlage zu erwarten war, hätte das Morgan-Konsortium gigantische Verluste erlitten.

Der einzige Weg, das Britische Empire zu retten, den Wert der Anleihen wiederherzustellen und Morgans Cashflow zu erhalten, bestand darin, daß die amerikanische Regierung mit Geld einsprang. Da aber neutrale Staaten durch internationale Verträge daran gehindert waren, mußte man Amerika in den Krieg ziehen. Zwischen britischen Beamten und Oberst House wurde mit dem Einverständnis des Präsidenten ein entsprechendes geheimes Abkommen getroffen. Von diesem Augenblick an drängte Wilson den Kongreß zu einer Kriegserklärung. Dies geschah genau zu der Zeit, als er mit der Parole ‚Er hält uns aus dem Krieg heraus‘ für eine Wiederwahl kandidierte. In der Zwischenzeit hatte Morgan sich die Kontrolle über große Teile der Medien gesichert, mit denen er dann einen landesweiten ‚Zeitungs-Blitzkrieg‘ gegen Deutschland führen konnte, indem er den Eintritt in den Krieg als einen Akt amerikanischen Patriotismus hinstellte.

Morgan hatte bereits ein internationales Schiffahrtskartell geschaffen, einschließlich der deutschen Handelsflotte, das auf hoher See beinahe ein Monopol besaß. Nur die britische Cunard Lines blieb abseits. Die Lusitania gehörte dazu und stand im Wettbewerb mit Morgans Kartell. Die Lusitania war nach militärischen Spezifikationen gebaut und bei der britischen Admiralität als ein bewaffneter Hilfskreuzer registriert worden. Die Passagiere dienten der Verhüllung der wahren Aufgabe, nämlich Kriegskonterbande aus den Vereinigten Staaten zu holen. Dies war Wilson und anderen Personen der Regierung bekannt, ohne daß sie etwas dagegen unternahmen. Als die deutsche Botschaft eine Warnung an amerikanische Passagiere drucken lassen wollte, intervenierte das Außenministerium gegen die Veröffentlichung. Als die Lusitania zu ihrer letzten Fahrt den New Yorker Hafen verließ, war sie im Grunde ein schwimmendes Waffendepot.

Die Briten wußten, daß die Verwicklung der Vereinigten Staaten in den Krieg den Unterschied zwischen Niederlage und Sieg ausmachen würde, und jede dazu taugliche Maßnahme schien willkommen – selbst das kaltblütig geplante Opfer eines seiner größten Schiffe mit Engländern an Bord. Doch der Trick bestand darin, auch Amerikaner an Bord zu haben, um ein emotional aufgeheiztes Klima in den Vereinigten Staaten zu schaffen. Als die Lusitania in feindliche Gewässer vorstieß, wo ein deutsches U-Boot auf der Lauer lag, befahl der britische Marine-Minister Winston Churchill den Abzug des Zerstörers, der das Schiff schützen sollte. Dieser Zug wie auch die befohlene Verringerung der Geschwindigkeit machte aus der Lusitania ein leichtes Ziel. Nach dem Einschlag eines gut gezielten Torpedos zerriß eine zweite Explosion von innen das Schiff, das viele für unsinkbar hielten, und es gurgelte in weniger als 18 Minuten auf den Meeresgrund.

Die Tat war vollbracht, und sie erzeugte ganze Wellen der Abneigung gegen die Deutschen. Diese Wellen überfluteten auch Washington und spülten die Vereinigten Staaten in den Krieg hinein. Innerhalb weniger Tage nach der Kriegserklärung billigte der Kongreß einen Milliardenkredit für England und Frankreich. 200 Millionen Dollar wurden umgehend nach England geschickt und auf Konten von Morgan geleitet. Die gewaltigen, für den Krieg benötigten Geldmengen wurden vom Federal Reserve System geschaffen, also von den Amerikanern mit Hilfe der versteckten Steuer, Inflation genannt, eingezogen. Innerhalb von nur fünf Jahren hatte diese Steuer die Hälfte all ihrer Ersparnisse verschlungen. Die unendlich höheren Kosten in Form amerikanischen Blutes kamen auf diese Rechnung obendrauf.

So kam es also, dass vollkommen verschiedene Motive solch unterschiedlichster Persönlichkeiten wie Churchill, Morgan, Oberst House und Wilson sich in dem einen Punkt zusammenfanden: Amerika in den Ersten Weltkrieg zu treiben. Churchill suchte den militärischen Vorteil, Morgan strebte nach Kriegsgewinnen, House hatte es auf politische Macht abgesehen, und Wilson träumte von der Chance, nach dem Kriege einen Völkerbund zu dominieren.“

  1. Edward Griffin (1994, The Creature from Jekyll Island; gemeint ist die US FED)

Beitrag teilen

Suche

Was ist unsere Aufgabe

Adpunktum liefert täglich eine parteiunabhängige, kritische Nachrichtenübersicht aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, www.adpunktum.de.

Ziel ist es, den Lesern ein breites Spektrum an Informationen zu übermitteln. Adpunktum gibt auch einen monatlich erscheinenden, kostenlosen Newsletter heraus.

Newsletter
Wenn Sie zusätzlich zum monatlichen Newsletter die Daily Headlines abonnieren möchten, klicken Sie auch noch das entsprechende Feld an.

Neueste Beiträge

Weitere links