Sozialismus und Kommunismus – Parallelen zu historischen Verfallszyklen

Sobald mehr als die Hälfte der Bevölkerung eines Landes ihr Einkommen ganz oder teilweise vom Staat bezieht, ist eine Umkehr auf dem Weg in die Knechtschaft nicht mehr möglich.

— Roland Baader

Sozialismus und Kommunismus – Parallelen zu historischen Verfallszyklen

Vor sechs Jahrhunderten hat der maurische Erforscher historischer Zyklen, Ibn Khaldum, eine dem Bolschewismus ungewöhnlich gleichartige politische Entwicklung als Normalform für Verfallszeiten geschildert; eine Reihe von Politikern bildet eine Gewaltpartei, bemächtigt sich der Regierung und beseitigt alle anderen Parteien – erster Akt; so dann entledigt sich einer von ihnen aller anderen durch Mord oder Vertreibung – zweiter und schwierigster Akt; dann folgt eine Zeit militärischer Rüstungen und Paraden – dritter Akt; dann folgen die Epigonen und mit ihnen der Verfall – vierter Akt. Für jeden dieser Akte setzte der maurische Historiker eine Generation an – wir haben drei Akte in weniger als einem Menschenalter vorbeiziehen sehen.

Im Anschluß daran hat Khaldum die Frage gestellt, woher die Ruinen kommen, und beantwortet sie in packender Weise. Die Völker im Aufstieg achten die Fremden und die Kaufleute, im Abstieg sind sie nationalistisch und etatistisch. Im Abstieg werden Steuern ohne Maß zur Gewohnheit und widerspruchslos hingenommen; das Militär kostet unermeßlich viel, der Beamte gilt mehr als der Produzent, der Wirtschaftskreislauf wird immer mehr eingeengt, die Ausfuhr von Vermögensgütern untersagt.

Die höchste Gefahr tritt ein, wenn die Regierung bei sich mehr Vermögen konzentriert hat als die ganze übrige Bevölkerung.

Wenn der Kaufmann vom Vermögen zehren muß, wenn die Regierung die Wirtschaft übernimmt, beginnt die Ära der Ruinen. Mit dem Verschwinden des Gewinnmoments weicht die Zivilisation zurück.

 

Felix Somary

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