„Wenn jemand das einfache Wort ‚Frankreich‘ benutzt, denkt man an Frankreich als eine Einheit, eine Entität. Wenn … wir sagen ‚Frankreich schickt seine Truppen, um Tunis zu erobern‘, unterstellen wir nicht nur die Einheit, sondern die Personalität des Landes. Die Worte selber verbergen die Fakten und machen aus den internationalen Beziehungen ein glorreiches Drama, in dem personalisierte Nationen die Handelnden sind. Viel zu leicht vergessen wir dabei die Männer und Frauen aus Fleisch und Blut, die die wirklichen Handelnden sind… Wenn wir nicht solche Worte wie ‚Frankreich‘ hätten, dann müssten wir den Tunis-Feldzug in genauerer Weise etwa folgendermaßen beschreiben: ‚Einige Wenige dieser 38 Millionen Menschen schickten dreißigtausend andere, um Tunis zu erobern.‘
Diese Art und Weise, den Fakt darzustellen, wirft sofort eine Frage, oder vielmehr eine Reihe von Fragen auf. Wer sind die ‚Einige Wenige‘? Warum schickten sie die dreißigtausend Mann nach Tunis? Und warum haben diese gehorcht? Große Reiche werden nicht von Nationen aufgebaut, sondern von Menschen. Das Problem, das vor uns steht, ist, die Menschen, die aktiven, interessierten Minderheiten in jeder Nation zu finden, die direkt am Imperialismus interessiert sind und dann die Ursachen zu analysieren, warum die Mehrheiten den Preis dafür bezahlen und in einem Krieg kämpfen, der zur imperialistischen Expansion notwendig ist.“
Parker Thomas Moon (Historiker, ‚Imperialism and World Politics‘, 1930)