Wirtschaftliche Gründe als Auslöser von Kriegen

Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.

— August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (zugeschrieben)

Wirtschaftliche Gründe als Auslöser von Kriegen

„Die niederträchtigste und abscheulichste aller Formen wirtschaftlicher Kriegsursachen sind jene, die mit der Propaganda verschiedener Firmen zusammenhängen, die sich mit der Herstellung von Panzern, Sprengstoffen und verschiedenen anderen Arten von Munition beschäftigen, die in der Kriegsführung zu Lande und zu Wasser eingesetzt werden. Solche Organisationen subventionieren die militaristische Propaganda, unterstützen patriotische Gesellschaften und tragen mit Begeisterung zur Unterhaltung von Rednern und Zeitschriften bei, die den Wert von Bürgerausbildungslagern und anderen Formen von Bemühungen betonen, den Militärkult mit Nachdruck vor dem Volk zu halten. In der Zeit vor dem letzten europäischen Krieg war es nicht ungewöhnlich, dass die Munitionshersteller ausländische Zeitungen bestachen, damit sie in einem rivalisierenden Land höchst alarmierende Nachrichten druckten, um im Staat der Munitionshersteller gegenseitige Ängste zu schüren und so größere Mittel für Rüstung und Munition zu erhalten. Dann ist da noch die Gier jener Wirtschaftsgeier, die im Krieg eine Gelegenheit zu einzigartigem pekuniärem Gewinn sehen und bereit sind, eine Politik zu betreiben, die zu enormen Verlusten an Menschenleben und einer Vergrößerung des allgemeinen Elends führen wird, damit sie über die Leichen ihrer Mitbürger zusätzliche Einnahmen anhäufen können.

Obwohl es diese sehr realen und starken wirtschaftlichen Kriegsursachen gibt, ist es für die intelligenten und scharfsinnigen Ökonomen seit langem offensichtlich, dass die moderne Wirtschaftsgesellschaft in jeder wichtigen Hinsicht mehr und mehr zu einer Weltgesellschaft wird. Die modernen Kommunikations- und Transportmethoden haben dazu geführt, dass die Welt immer mehr zu einer wirtschaftlichen Einheit wird, die durch gegenseitige Abhängigkeit und die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit gekennzeichnet ist. Nur die törichten psychologischen Einstellungen, die aus einer früheren Zeit überliefert sind, dienen als pseudoökonomische Motive für Spaltung und Zwietracht. Wie Norman Angell bereits vor dem Krieg warnte und wie die Ergebnisse des letzten Weltkriegs zeigen, kann heute kein Krieg mehr gewinnbringend sein, auch nicht für die Sieger. Die wichtigsten Hoffnungen zur Abschwächung der wirtschaftlichen Kräfte, die zum Krieg führen, sind einerseits die Entwicklung eines Erziehungsprogramms, das die Bedrohung durch den Wirtschaftsimperialismus und das System der hohen Schutzzölle aufzeigen soll, und andererseits die allmähliche Einsicht der intelligenteren und vorausschauenden Bankiers und Investoren, dass das alte System in seinen Vorstellungen falsch war und geändert werden muss, wenn die endgültige Katastrophe abgewendet werden soll.“

Harry Elmer Barnes

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