Amerikanische Sanktionen – damals und heute

Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat. Solche Wohltaten muß das Volk immer teuer bezahlen, weil kein Staat seinen Bürgern mehr geben kann, als er ihnen vorher abgenommen hat – und dann noch abzüglich der Kosten einer zwangsläufig immer mehr zum Selbstzweck ausartenden Sozialbürokratie.

— Ludwig Erhard (CDU)

Amerikanische Sanktionen – damals und heute

„Eine Episode aus jener Zeit, Sommer 1946, zeugt von der Geringschätzung, mit der damals europäische Interessen von Amerika behandelt wurden. Die Treasury hatte im Zug der Reparationsverhandlungen gegenüber Deutschland den Plan gefaßt, die neutrale Schweiz zu zwingen, die in der Schweiz befindlichen deutschen Staatsbürgern gehörenden Aktiven für Reparationszwecke der Alliierten zu beschlagnahmen. Gegenüber der zur Verhandlung der Frage entsandten Delegation wurden auch die primitivsten Höflichkeitsformen in Washington bewußt unterlassen.

Die Schweiz wurde vor eine schwere Entscheidung gestellt: entweder in einen Wirtschaftskrieg mit den Alliierten zu geraten, der ihre großen Guthaben in Amerika gefährden konnte, oder die in ihrem Land befindlichen deutschen Guthaben zu beschlagnahmen, wozu ihr als Neutralen kein Recht zustand. Der Bundesrat entschied sich für das zweite. Vergebens hatte ich geraten, die Drohungen nicht ernst zu nehmen und die Verhandlungen hinauszuschieben, bis die Kriegsmentalität gebrochen sei. Denn der Schweizer Entschluß bedeutete Anerkennung der Solidarhaftung der Bürger eines Staates für dessen Schulden und entschädigungslose Enteignung, zwei totalitäre Grundsätze.“

Felix Somary (Erinnerungen aus meinem Leben)

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