Sozialisten und Kommunisten fördern in der Regel Kriege – nicht der Kapitalismus

Eine ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda ist heute Kanzlerin. Hätten Sie das für möglich gehalten?

— Oskar Lafontaine (2008)

Sozialisten und Kommunisten fördern in der Regel Kriege – nicht der Kapitalismus

„Die Periode von 1914 bis zur unmittelbaren Gegenwart (1955) ist durch Kriege bestimmt, die direkt oder indirekt die ganze Menschheit erfaßt haben.

Sowohl diese Kriege wie die europäischen des 19. Jahrhunderts, mit Ausnahme der Kolonialkriege, waren durchwegs politischen Ursprungs. Die Zurückführung der Kriege auf den ‚Kapitalismus‘, eine Lieblingsidee des späteren Marxismus, läßt sich nicht ernsthaft aufrechterhalten. Kaum auf einem anderen Gebiet ist die Herrschaft der Ideen übe die Materie so ausgeprägt wir auf dem der Kriegsursachen. Was hatte die Ökonomie mit den Bismarck-Kriegen oder den beiden Weltkriegen zu tun? Gerade den Mangel an kriegerischem Sinn hatte Proudhon dem Kapital vorgeworfen. Zu allen Zeiten waren Handel und Finanz friedlich gesinnt; die weitaus größte Zahl aller Unternehmer in England wie in Amerika waren vor Beginn des Ersten und noch mehr vor dem des Zweiten Weltkrieges Isolationisten. Wäre es anders gewesen, so hätten sie ihre Interessen schwer verkannt. Denn die Kriege der allgemeinen Wehrpflicht bereichern niemanden, verarmen auch die Siegerländer. Der Krieg läßt sich in kein Schema wirtschaftlicher Entwicklungsgesetze einfügen; er trägt in die politische, ökonomische und soziale Welt das Unbestimmbare und damit schon in den Jahren vor seinem Ausbruch das Unsicherheitsmoment hinein, das verläßliche Kalkulation, wie immer die Wirtschaftsorganisation gestaltet ist, ausschließt.“

Felix Somary

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