Nzz.ch, von Gerhard Amendt 22.8.2017
Auch bei Google gibt es nur dann Redefreiheit, wenn vorgegebene Sprechverbote eingehalten werden. Das hat uns die Affäre um den Software-Entwickler James Damore gelehrt. Er hatte in einem Aufsatz über Diversität und den problematischen Umgang seines Arbeitgebers mit dem Thema der Geschlechterdebatte das vorwurfsvolle Moralisieren genommen und stattdessen Fakten sprechen lassen. Dabei wollte er die Frage der Ungleichheiten von Männern und Frauen keineswegs verwerfen, sondern auch Meinungen zugelassen sehen, die kritisch zu den dekonstruktivistischen Theoremen der Gender-Ideologie stehen. An die Stelle von Dogmen sollten wissenschaftliche Argumente rücken. Damore aber wurde wegen Verbreitung von Geschlechterstereotypen entlassen.