„Die Geschichte des Geldes .. besteht in der wiederholten Abschaffung von Beschränkungen der staatlichen Neigung zur Geldentwertung, so dass der Staat heute in der Lage ist, die Geldmenge und damit die Preise nach seinem eigenen Gutdünken zu erhöhen. Im Jahre 1913 wurde das ‚Federal Reserve System‘ errichtet, um diesen komplizierten Pyramidenprozess in Gang zu setzen. Das System erlaubte eine große Ausweitung der Geldmenge und der Inflation, um die Ausgaben des Ersten Weltkrieges zu bezahlen. Ein weiterer schicksalhafter Schritt wurde 1933 unternommen. Die USA verabschiedeten sich von dem Goldstandard. Das heißt, dass die Dollars, bis dahin gesetzlich in Gewichtseinheiten des Goldes definiert, nicht länger in Gold umgewandelt werden konnten…
Doch es war noch ein Haar in der inflationären Suppe, eine Beschränkung der Neigung des Staates zur Inflation. Während die USA im Inland den Goldstandard verlassen hatten, waren sie immer noch verpflichtet, jeden Papierdollar und alles Buchgeld, das durch ausländische Staaten gehalten wurde, auf Anforderung in Gold umzutauschen. Wir hatten also international noch eine eingeschränkte Form des Goldstandards. Demzufolge sammelten sich in den 1950er und 1960er Jahren , als die USA ihre Geldmenge und ihre Preise erhöhten, Dollar und Dollarforderungen in den Händen europäischer Staaten. Nach vielen wirtschaftlichen Tricks und politischen Kämpfen erklärten die USA im August 1071 ihren nationalen Bankrott, indem sie ihre gesamten vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr anerkannten und ‚das Goldfenster schlossen‘.“
Murray Rothbard