Nzz.ch, Markus Ackeret, 3.11.2017
Um den als fatal empfundenen Konsens der vergangenen Jahre und die sprichwörtlich gewordene «Alternativlosigkeit» zu beenden, wollten vor dieser Bundestagswahl alle Parteien so eigenständig wie möglich erscheinen. Grüne und FDP biederten sich keinem möglichen Koalitionspartner vorher an. Auf Kompromisse hatte niemand Lust. Was für die Demokratie belebend ist, rächt sich jetzt. «Jamaica» ist mehr ein Hirngespinst als eine politisch logische Konstellation – von der Migration über Klima-, Europa- und Steuerpolitik bis zu Landwirtschaft, Verkehr und Verteidigung sind die Differenzen fundamental und die Positionen zum Teil konstituierend für die Parteien. Ein Zwang zum Regieren besteht weder für die FDP noch für die Grünen. Sie müssen sie selbst bleiben und der Union einen echten Wandel abringen. Das erscheint wie die Quadratur des Kreises.
https://www.nzz.ch/meinung/angst-vor-der-grossen-koalition-ld.1326006
«Jamaica» ist mehr ein Hirngespinst als eine politisch logische Konstellation
Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.
— Margaret Mead