„Das zentrale Ziel des klassischen Liberalismus war die Durchsetzung der Rechtsgleichheit aller Personen – Jedermann ist vor dem Recht gleich, im Gegensatz zu früheren fürstlichen oder feudalen Privilegien.
Was nun den Erfolg angeht, so wird man sagen müssen: Ziel total verfehlt.
Wir sind heute von der Erreichung dieser klassisch liberalen Ziele weiter entfernt, als wir es vor 150 oder 100 Jahren waren. Darüber darf uns der seither erfolgte, unermessliche technische Fortschritt nicht hinwegtäuschen. Statt sich liberalen Zielen zu nähern, hat sich die westliche Welt immer stärker dem entgegengesetzten, kommunistischen Ziel der Abschaffung des Privateigentums und der Errichtung einer ‚Gemeinwirtschaft‘ genähert.
Vor 150 Jahren galten die Forderungen, die im kommunistischen Manifest erhoben wurden, noch als unerhört und schlicht abwegig. Z.B. die Forderung nach einem uneingeschränkten Wahlrecht (ab 21), die Forderung nach Bezahlung gewählter ‚Volksvertreter‘ aus Steuermitteln, die Forderung nach ‚unentgeltlicher‘, d.h. steuerfinanzierter ‚Volkserziehung‘ und ‚Gerechtigkeitspflege‘, die Forderung nach einem staatlich garantierten Mindesteinkommen, die Forderung nach einer staatlichen Zentralbank und einer Papierwährung, die Forderung nach einer starken Progressivbesteuerung von Einkommen und Vermögen, oder die Forderung nach einer Beschränkung des Erbrechts.“
Hans-Hermann Hoppe