„In einer freien Wirtschaft, in der Löhne, Kosten und Preise dem freien Spiel des Wettbewerbsmarktes überlassen sind, entscheidet die Aussicht auf Gewinn darüber, welche Artikel in welchen Mengen hergestellt werden – und welche Artikel überhaupt nicht. Wenn die Herstellung eines Artikels keinen Gewinn abwirft, ist dies ein Zeichen dafür, dass die für seine Produktion aufgewendete Arbeit und das Kapital fehlgeleitet sind: Der Wert der Ressourcen, die für die Herstellung des Artikels aufgewendet werden müssen, ist größer als der Wert des Artikels selbst.

Eine Funktion des Profits ist es, die Produktionsfaktoren so zu lenken und zu kanalisieren, dass die relative Produktion von Tausenden von verschiedenen Gütern entsprechend der Nachfrage aufgeteilt wird. Kein noch so brillanter Bürokrat kann dieses Problem willkürlich lösen. Freie Preise und freie Gewinne werden die Produktion maximieren und Engpässe schneller beseitigen als jedes andere System. Willkürlich festgelegte Preise und willkürlich begrenzte Gewinne können Knappheiten nur verlängern und die Produktion und Beschäftigung verringern…. Entgegen einem weit verbreiteten Eindruck werden Gewinne nicht durch Preiserhöhungen erzielt, sondern durch die Einführung von Einsparungen und Effizienzsteigerungen, die die Produktionskosten senken. Es kommt selten vor (und wenn es sich nicht um ein Monopol handelt, dann nie über einen längeren Zeitraum), dass jedes Unternehmen in einem Wirtschaftszweig einen Gewinn erzielt. Der Preis, den alle Unternehmen für dieselbe Ware oder Dienstleistung verlangen, muss gleich hoch sein; wer versucht, einen höheren Preis zu verlangen, findet keine Käufer. Daher gehen die größten Gewinne an die Unternehmen, die die niedrigsten Produktionskosten erzielt haben.“

Henry Hazlitt