„Der Kapitalmarkt reguliert die Preise, nicht unbedingt die Gewinne. Er lässt dem einzelnen Produzenten die Freiheit, so viel wie möglich zu verdienen, indem er seine Kosten senkt und seine Effizienz im Vergleich zu anderen erhöht. Somit stellt er den Mechanismus dar, der größere Anreize für eine höhere Produktivität schafft und infolgedessen zu einem steigenden Lebensstandard führt….
Die notwendige Voraussetzung für ein Zwangsmonopol ist der geschlossene Marktzugang, d. h. der Ausschluss aller konkurrierenden Produzenten von einem bestimmten Markt. Dies kann nur durch einen staatlichen Eingriff in Form von Sonderregelungen, Subventionen oder Konzessionen erreicht werden. Ohne staatliche Hilfe ist es für einen Möchtegern-Monopolisten unmöglich, seine Preise und seine Produktionspolitik unabhängig vom Rest der Wirtschaft festzulegen und aufrechtzuerhalten. Würde er nämlich versuchen, seine Preise und seine Produktion so festzulegen, dass die Gewinne neuer Marktteilnehmer deutlich über denen in anderen Bereichen liegen, würden die Wettbewerber mit Sicherheit in seine Branche eindringen.
Ein ‚Zwangsmonopolist‘ ist ein Unternehmen, das seine Preise und seine Produktionspolitik unabhängig vom Markt festlegen kann und dabei vom Wettbewerb und vom Gesetz von Angebot und Nachfrage verschont bleibt. Eine Wirtschaft, die von solchen Monopolen beherrscht wird, ist starr und stagniert…
Die Welt des Kartellrechts erinnert an das Wunderland von Alice: Alles scheint gleichzeitig zu sein und ist es doch scheinbar nicht. Es ist eine Welt, in der der Wettbewerb als grundlegendes Axiom und Leitprinzip gepriesen wird, während ‚zu viel‘ Wettbewerb als ‚Halsabschneiderei‘ verurteilt wird. Es ist eine Welt, in der Maßnahmen zur Einschränkung des Wettbewerbs als kriminell gebrandmarkt werden, wenn sie von Geschäftsleuten ergriffen werden, aber als ‚aufgeklärt‘ gepriesen werden, wenn sie von der Regierung initiiert werden.“
Alan Greenspan