Der Erste Weltkrieg und seine revolutionären Folgen

Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.

— Konfuzius

Der Erste Weltkrieg und seine revolutionären Folgen

„Ohne Zweifel war Lenin einer der wichtigsten Impulsgeber für sämtliche Bewegungen, die den Weltkrieg in einen Folgekrieg weitertragen wollten. Der Verfasser des Traktats Was tun? aus dem Jahr 1902 hatte während fünfzehn schier endloser Jahre im Exil nach einer Gelegenheit zur Rückkehr nach Rußland gesucht. Als er schließlich im April 1917 mit Hilfe des deutschen Generalstabs in Gesellschaft von dreißig Kampfgefährten aus der Schweiz nach Finnland reiste, wo er sich bis Oktober verborgen hielt, um auf das Stichwort zum Eingreifen zu warten, fand er eine Lage vor, die alle Voraussetzungen für die Übertragung des aktuellen Kriegs in den folgenden in sich enthielt.

Die theoretischen Prämissen für die nächsten Schritte hatte er während der Sommermonate in einer finnischen Hütte zu Papier gebracht: Da der bisherige Staat in den Augen des marxistischen Analytikers nichts anderes war als Instrument zur Sicherung von ökonomischer Ausbeutung und trügerischer Überbrückung ‚unversöhnlicher‘ Klassengegensätze, durfte der alte Apparat durch die Revolutionäre niemals ‚übernommen‘ werden, wie Sozialdemokraten und andere ‚Opportunisten‘ dozierten – es galt, ihn völlig zu zerschlagen und seine Trümmer in neuen Kombinationen zusammenzusetzen, bis die sozialistischen Zustände die Ankunft am kommunistischen Fernziel, dem Absterben des Staats, gestatten würden.“

Peter Sloterdijk (Die schrecklichen Kinder der Neuzeit)

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